Vom Reis- oder Jutesack zur Tasche
Es ist ein langer Weg, auf dem wir vielen tollen Menschen begegnen, bevor wir am Schluss ein fertiges Rice & Carry Produkt in der Hand halten.
Fangen wir doch zuerst mal beim Reissack auf dem Markt an.
Reis- und Jutesäcke sind in Sri Lanka Einwegprodukte. Das heißt, dass nachdem der Reis aus den Säcken verkauft wurde, die Säcke entweder auf der Müllhalde landen oder, wie so viel anderer Plastikmüll, einfach zu Hause verbrannt wird. Zum Glück gibt es Menschen, die diese Säcke einsammeln und anschließend von ihrem Fahrrad aus verkaufen. So wird unnötiger Müll auf den Straßen Sri Lankas vermieden und die Sammler*innen können sich etwas Geld dazu verdienen.
Wir sind besonders froh über diese Menschen, da wir von ihnen unser „Rohmaterial“ beziehen.
Die Säcke werden von unserem Fahrer Thastakeer eingesammelt und anschließend bei uns, per Hand aufwendig gewaschen, getrocknet und gebügelt.
Dies erledigen unsere beiden Mitarbeiterinnen Vanitha und Sunithalalini mit einem Mix aus Wasser, Kokosnussessig, Backpulver und ein klein wenig Aromaöl. Da das Abwasser keine Chemikalien beinhaltet, freuen sich die Bananenstauden und Limettenbäume, die in unserem Garten wachsen. Und wir natürlich auch, da wir so keine wertvollen Ressourcen vergeuden.😉
Nach dem Waschvorgang werden die Säcke zum Trocken in die Sonne gehangen, um sie anschließend zu bügeln. Bevor unsere Näherinnen sie dann in die verschiedensten Produkte verwandeln, werden sie von unseren Mitarbeitenden noch einmal behutsam auf etwaige Löcher und Flecken untersucht.
Momentan arbeiten rund 20 Näherinnen von zu Hause aus. Diejenigen von ihnen, die im näheren Umkreis zur Manufaktur wohnen, kommen uns einmal die Woche besuchen, um ihre Produkte abzuliefern und alle Materialen für die neuen Produkte wieder mitzunehmen. Dies bietet auch eine gute Gelegenheit sich Tipps von Kolleginnen zu holen, mit den Qualitätskontrolleurinnen über die Produkte zu besprechen und während der Teepause die letzten Neuigkeiten auszutauschen.
All diejenigen, die weiter entfernt wohnen, bekommen die fertig gewaschenen Säcke inklusive Zubehör wie Stoffe, Reisverschlüsse, etc. nach Hause geliefert. Auch dies macht unser lieber Fahrer, der anschließend die fertigen Produkte wieder bei unseren Mitarbeitenden abholt und zu uns in die Manufaktur bringt.
Nach dem Nähvorgang prüfen unsere Qualitätskontrolleur*innen Jeyapiratha, Dinuja und Niro alle Produkte auf kleine Fehler und Mängel. Jede*r bei uns im Team hat eine feste Aufgabe, so vermeiden wir Chaos in der Fertigung und garantieren einen reibungslosen Ablauf.
Wie du siehst, sind in unserem Fertigungsprozess viele verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten involviert. Dies zeichnet uns unter anderem aus, denn wir möchten den Mitarbeitenden eine Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz und damit auf ein geregeltes Einkommen geben. Mit unserer Manufaktur können wir das Einkommen vieler Familien nachhaltig sichern – das macht uns jeden Tag glücklich! 😁
17. September 2020